Der Interessenten sind einerseits die Geschäftsbanken und andererseits die EZB. Die Geschäftsbanken brauchen nämlich Geld für den Bargeldbedarf ihrer Kunden und für ihre Mindestreserve bei der EZB.
Andererseits hat die EZB ein „Monopol“ auf Zentralbankgeld und will die Geschäftstätigkeit der Banken beeinflussen, sodass diese möglichst liquide (aber nicht zu liquide) sein können.
3. Zwei Interessenseiten bei der Geldmengensteuerung
4. Beschaffung der Banken von Zentralbankgeld
– Geschäftsbanken können direkt bei der EZB Zentralbankgeld beschaffen (siehe geldpolitische Instrumente)
– bei anderen Banken, die über zu viel Liquidität verfügen und diese auf dem „Geldmarkt“ anbieten (Kurzfristiger Ausgleich von Liquiditätsüberschüssen und
-defiziten).
5. Einfluss der EZB auf die Wirtschaft
5.1 Einfluss der EZB auf die Zinssätze bei Interbankenkrediten
Wirkungskette: Auswirkungen von Knappheitsverhältnissen von Zentralbankgeld
1. Knappheit des Zentralbankgeldes hohe Zinsen
2. Banken versuchen Einlagen an sich zu binden, da das Zentralbankgeld knapp ist
3. Kreditzinsen steigen dadurch – die Kreditnachfrage lässt nach
4. Geschäfte, die sich vorher lohnten, werden bei hohen Zinsen uninteressant
5. Geldmengenwachstum wird gebremst (Ausgabenfähigkeit sinkt)
6. Geld wird gespart und längerfristig angelegt
Hier kann man sehen, dass die EZB durch hohe Zinsen die Konjunktur „bremsen“ kann und kann durch diese Maßnahme aktiv in die Wirtschaft eingreifen. Dies ist auch eine Hauptaufgabe der EZB, da sie die Geldmenge sozusagen kontrollieren kann.
Bei niedrigen Zinsen kann die EZB genau das umgekehrte erreichen. Bei niedrigen Zinsen ist mehr Zentralbankgeld verfügbar. Die Banken holen sich also nun das Geld von der Zentralbank aufgrund der niedrigen Zinsen (beim Beispiel oben hat sich die EZB das Geld von den steigenden Einlagen ihrer Kunden geholt, um liquide zu bleiben). Die Kreditzinsen sinken und somit steigt die Kreditvergabe und das Ausgabeverhalten der Kunden. Es wird weniger Giralgeld eingelegt.
5.2 Einfluss von Zinssätzen auf die Größen der Geldmenge
Je höher die Zinsen, desto mehr sind die Leute bereit ihr Geld langfristig anzulegen (Verschiebung zu M3)